11. Mai 2005
Die „Thüringer Allgemeine“ berichtet am 11.05.2005 in diesem Zeitungsartikel:
Mit dem dritten Zweitliga-Rang 2004/05 wurde der schier unaufhaltsame Aufstieg der Herren des ETC Rot-Weiß gestoppt. Gestoppt? Nur unterbrochen! Teamkapitän Martin Spelda und seine Männer hoffen insgeheim, nun den Sprung ins Oberhaus perfekt machen zu können.
ERFURT. Martin Spelda, der Tscheche, verschwitzt, aber wie immer froh gelaunt, hat soeben sein Match mit Jan Kocian, dem Slowaken, dem Fußballtrainer des FC Rot-Weiß, im Sportpark Erfurt beendet. „Gezählt haben wir nicht“, beantwortet Spelda gleich die Frage, noch gar nicht gestellt, die er mir wohl an den Augen abgelesen hat. „Nur so aus Spaß haben wir gespielt. Aber der Jan ist gut. Der fightet und gibt keinen Ball verloren“, schiebt Spelda anerkennend nach. Jan Kocian, der sich beim Tennis abreagieren kann, schweigt dazu und lächelt. So richtig abschalten von seinem FC Rot-Weiß kann er nicht. Man spürt das und sieht es auch in seinem Gesicht. Der sonst so kommunikative Mann will nicht so richtig sprechen. Schließlich packt er seine sieben Sachen und trollt sich keineswegs unhöflich mit einem „Noch viel Spaß!“.
Auch Martin Spelda wird ernster. Die Zweitliga-Saison rückt für seine Tennis-Cracks immer näher. Der 30-Jährige ist im Team so etwas wie das „Mädchen für alles“, kümmert sich um die Organisation des Trainings, der Spiele und um die Betreuung der Aktiven. Denn es gibt wieder einige Neue zu integrieren, um deren Mitwirken sich wie stets Sponsor und Tennis-Freak Olaf Waldhoff verdient gemacht hat. Statt der Eliteakteure Bohdan Ulihrach und Jan Hernych, die in der letzten Saison auf Grund ihres Weiterkommens in vielen ATP-Turnieren nicht eine Partie für den ETC Rot-Weiß bestreiten konnten, wurden gutklassige Akteure verpflichtet, die bei allen Spielen dabei sein werden. Hinter der Nummer eins, Thomas Zib, kommt der 26-jährige Michael Mertinak (derzeit Nr. 133 der ATP-Rangliste) zum Einsatz. Der Slowake war kürzlich beim sensationellen 5: 0-Erfolg seines Landes im Davis-Cup gegen Spanien im Doppel erfolgreich und erreichte beim Turnier in München das Viertelfinale. An Fünf spielt der Fast-Zweimetermann Jan Vacek. Der 29-jährige tschechische Doppelspezialist lebt vor allem von seinem Aufschlag. An Sechs taucht der 27-jährige tschechische Allrounder Jan Minar neu auf. Ergänzt wird die Mannschaft auf Position neun mit dem 23-jährigen Tschechen Jan Mertl, auf Zehn mit dem 29-jährigen ungarischen Davis-Cup-Spieler Gergely Kigsgyörgy und dem erst 21-jährigen Österreicher Thomas Holzmann auf Elf. Alte Bekannte sind neben Zib die Österreicher Daniel Koellerer (3), Zbynek Mlynarek (7) und Marco Mirneg (8), der Pole Lukasz Kubot (4), der Tscheche Ota Fukarek (12), der Däne Patrik Langvardt (13) und der Schwede Oskar Johannson (14). Erfreulich, dass mit den 20-jährigen Matthias Kipp und Matthias Kaufmann einheimische Akteure im Team sind und sich mit dem 18-jährigen Weimarer Christian Scholz und dem 20-jährigen Trierer Max Gräubig weitere lernwillige Talente anschließen. Sie, vorwiegend in der Oberliga eingesetzt, werden vom Training mit den ausländischen Assen, das vom österreichischen Coach Jürgen Waber geleitet wird, profitieren. Auch Ota Fukarek wird den Youngstern zur Hand gehen. „Das ist unser Konzept“, erklärt Olaf Waldhoff, „wir wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: eine gute Rolle in der zweiten Liga spielen und unserem Nachwuchs die Möglichkeit geben, sich dieserart weiterzuentwickeln.“
Der Blick des Martin Spelda gilt dem 17. Juli. Da wird´s für die Rot-Weißen in Solingen beim Auftakt in die zweite Liga ernst. „Wir sind in dieser Saison, vor allem auch in den Doppeln, ausgeglichener besetzt. Und wir haben zu den Spielen mit Ausnahme von Tomas Zib, der nur für die Top-Spiele verpflichtet wurde, immer alle Mann an Deck,“ nennt Spelda als Hauptgrund dafür, dass der ETC Rot-Weiß zumindest unter die besten Drei der zweithöchsten Liga kommen will. Und wie schon in der letzten Saison war das Bestreben, eine Mannschaft zu bilden, in der die Spieler auch menschlich zueinander passen. Ein Plus, das bei der Titelvergabe, um die vor allem der letztsaisonale Zweite, TC Espelkamp-Mittwald sowie der Bremerhavener TV ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen werden, das Zünglein an der Waage sein könnte.
Manfred HÖNER
Spielplan des ETC Rot-Weiß:
Sonntag. 17. Juli, 11 Uhr beim Solinger TC;
Freitag, 22. Juli, 13 Uhr gegen Sparta Nordhorn;
Sonntag, 24. Juli, 11 Uhr gegen den Schenefelder TC;
Sonntag, 31. Juli, 11 Uhr beim TC BW Berlin;
Freitag, 5. August, 13 Uhr beim TC Bayer Dormagen;
Sonntag, 12. August, 13 Uhr gegen Bremerhavener TV;
Sonntag, 14. August, 11 Uhr beim TC Espelkamp-Mittwald.